Im Interview mit dem Compact-Magazin erläutert die AfD-Chefin und designierte Kanzlerkandidatin Dr. Alice Weidel ihre Pläne für die Bundestagswahl 2025. Dabei benennt die 45-Jährige die nicht verhandelbaren Koalitionsbedingungen der AfD bei einer möglichen Regierungsbeteiligung und teilt gegen Union und auch das BSW aus, das sich mehr und mehr zum Mehrheitsbeschaffer der Altparteien entwickelt.
Vor wenigen Wochen platzte die Meldung über die Nachrichtenticker: Dr. Alice Weidel soll Kanzlerkandidatin der Alternative für Deutschland bei der Bundestagswahl 2025 werden. Die 45-Jährige wäre somit die erste Kanzlerkandidatin der Oppositionspartei überhaupt. Im Interview mit dem Compact-Magazin stellt die Ökonomin und Spitzenpolitikerin nun klare Koalitionsbedingungen auf: Nicht verhandelbar für die AfD seien Grenzschließungen, Zurückweisungen von Illegalen, rigorose Abschiebungen, eine vernünftige Energiepolitik mit einem breiten Energie-Mix, die gänzliche Abschaffung des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) und die steuerliche Entlastung allen voran im Niedriglohnsektor. Es könne nicht sein, dass Menschen, die einen Job haben, die Hälfte abgeben müssen, so Weidel im vorliegenden Interview.
AfD wird strukturell benachteiligt
Im weiteren Gespräch behandeln die Moderatoren Paul Klemm und Stephanie Elsässer auch die behördliche Einmischung in den Wahlkampf 2025. Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang hatte im Innenausschuss des Bundestags angekündigt, dass bald ein neues Gutachten zur AfD fertig sein wird. Und wie dieses ausgeht, ist beim bisherigen Handeln des wenig neutralen Verfassungsschutzchefs jedenfalls erwartbar. Weidel verurteilt die Einmischung der Behörde im Interview aufs Schärfste. Es werde versucht, die AfD im Parteienwettbewerb strukturell zu benachteiligen, womit sich der „Verfassungsschutz auch selbst zum Verfassungsfeind“ mache. Schließlich sei der Gleichbehandlung im Parteienwettbewerb verfassungsrechtlich festgeschrieben. Dieser Vorgang sei einer Demokratie „unwürdig“, fasst die Bundestagsabgeordnete zusammen.
Talkshowkönigin Wagenknecht: „Hier wurde ganz systematisch ein Mehrheitsbeschaffer aufgebaut“
Angesprochen auf mögliche Koalitionsmöglichkeiten kann sich die AfD-Chefin einen Seitenhieb auf die weitere Opposition nicht verkneifen. Zum neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht, das schon wenige Stunden nach den Ostwahlen jegliche Prinzipien über Bord warf, um an die Fleischtöpfe der Macht zu kommen, hat die AfD-Partei und Fraktionschefin eine klare Meinung: „Ich glaube nicht an Zufälle. Das BSW wurde passend zu den ostdeutschen Wahlen in aller Geschwindigkeit aufgebaut. […] Sara Wagenknecht sitzt in allen Talkshows, wird überall eingeladen. Hier wurde ganz systematisch ein Mehrheitsbeschaffer für die etablierten Parteien aufgebaut!“
Weidel: „Wir wollen regieren!“
Auch die Christdemokraten um Friedrich Merz kritisiert Weidel. Die CDU könne nicht weiter den Stiefel durchziehen, „rechte Wahlversprechen zu machen und nacher mit den Linken und den Grünen zusammenzugehen“. Der Wählerwille sei hingegen klar: Eine große Koalition aus der AfD und der CDU. Eine bürgerliche und konservative Mehrheit bestehe schon länger und lasse sich auch nicht mehr lange ignorieren. Es brauche die AfD in Regierungsverantwortung, da sie die einzige Partei sei, „die die Entwicklung in diesem Land noch aufhalten kann.“ Klar ist für Weidel: „Wir wollen regieren!“
Das ganze Interview: https://www.youtube.com/watch?v=2_23dkeOsUg