Über den Umgang der „Etablierten“ mit der AfD

Der Chef des AfD-Kreisverbandes Kaiserslautern Dirk Bisanz ist wenig überrascht über die Nervosität der Altparteien aufgrund der guten Umfragewerte der AfD

Sommerinterviews in großen deutschen Fernsehsendern können entlarvend sein. Endlich äußert sich ein Chef einer ehemaligen Volkspartei pragmatisch und gibt zu, dass an der AfD kein Weg mehr vorbei führen wird. Und schon ist der Aufschrei groß. Brandmauern werden errichtet gegen den ungeliebten Mitbewerber, der bei den Menschen immer beliebter wird. Erste Bewerber der AfD werden Landräte und Bürgermeister und die „Etablierten“ von CDU, SPD und Grünen sind beschämt und reagieren trotzig: „Keine Zusammenarbeit mit der AfD! Basta!”

Dabei werden die Gründe für ihre Verweigerung immer lächerlicher. Dirk Bisanz redet als Kreisverbands- und Fraktionsvorsitzender in Kaiserslautern Klartext: „Wir sind nun seit vier Jahren in den Gremien vertreten und lassen keine Gelegenheit aus, den anderen Fraktionen unsere Zusammenarbeit anzubieten. Das entspricht unserem demokratischen Grundverständnis von Politik in Deutschland. Von deren Seite kommen hingegen in der Regel nur Ignoranz und Ausgrenzung bei allen wichtigen Entscheidungen. Da fragt man sich doch: wer ist hier undemokratisch? Wer grenzt hier wen aus?“

Die gewählten AfD-Vertreter Kaiserslauterns sind sich einig: wer in der Politik die Meinung eines Mitbewerbers unter den Tisch fallen lässt, der lässt auch den Willen der Wähler, die den Mitbewerber als Vertreter haben wollen, unter den Tisch fallen. Wenn es um den Zustand von Straßen in der Stadt geht, dann interessiert es die Leute, dass die Schlaglöcher möglichst schnell repariert werden und nicht, wer jetzt mit wem reden darf oder nicht. Wenn demnächst ein AfD-Vertreter zum Ministerpräsidenten gewählt wird, was lassen sich die Etablierten dann einfallen? Wollen sie dann von Berlin aus ganze Bundesländer am langen Arm verhungern lassen? 

Es wird langsam Zeit, dass außer dem CDU-Vorsitzenden endlich weitere Verantwortliche Vernunft annehmen und akzeptieren, dass die AfD eine von den Menschen gewählte und gewollte Instanz ist. Der AfD wird weiter politische Verantwortung übertragen werden – in demokratisch legitimierten Auswahlverfahren. Auch wenn es den bisher „großen“ Parteien nicht schmeckt oder der Verfassungsschutz noch Jahre lang nach nicht vorhandenen Verdachtsmomenten sucht.